Sonntag, 26. Februar 2023

ein guter Freund

Predigt am Sonntag Invokavit, 26.2.2023, über Hiob 2,1-13


Liebe Schwestern und Brüder,


„ein Freund, ein guter Freund,

das ist das Beste was es gibt auf der Welt!”


Wie treu und verlässlich, wie gut

eine Freundin, ein Freund ist, zeigt sich,

wenn es einem schlecht geht.

Wenn man krank wird, Leid erfährt,

wie es Hiob in ganz außergewöhnlichem Maß trifft.

Was man dann braucht,

sind keine tröstenden Worte,

keine guten Ratschläge,

kein geschäftiges Teekochen und Kissenaufschütteln.

Sondern das, was die drei Freunde für Hiob tun:


„Sie saßen mit ihm auf der Erde

sieben Tage und sieben Nächte

und redeten nichts mit ihm;

denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.”


Eine gute Freundin, ein guter Freund

sieht den Schmerz, schaut nicht weg,

läuft nicht davor weg und

überspielt nicht die eigene Unsicherheit mit Geschäftigkeit.

Sondern versucht auszuhalten,

was nicht zu ertragen ist.


Was nötig ist, wenn eine:n Leid überfällt,

ist die Nähe eines Freundes, einer Freundin:

Dass man es nicht allein

ertragen und aushalten muss.


Als Freund:in einem leidenden Menschen beistehen ist schwer.

Nicht wenige haben Angst davor,

trauen sich das nicht zu.

Es gilt dabei auch, verschiedenen Versuchungen zu widerstehen:


- dem schlechten Gewissen,

dass es einem selbst gut geht,

während die|der andere leiden muss;


- dem Wunsch, etwas zu tun,

gerade, wenn man nichts tun kann;


- dem Drang, etwas zu sagen,

weil die Sprachlosigkeit, die Stille unerträglich sind,


- und schließlich: eine Antwort zu geben

auf die Frage nach dem Warum, die sich unweigerlich stellt.

Warum widerfährt es ausgerechnet mir?


Auch Hiob stellt sich diese Frage,

und seine drei Freunde versuchen sich in Antworten darauf.

Das ganze Hiobbuch kann man als den Versuch

einer Bewältigung der Frage nach dem Warum lesen.

Sie sind gläubige Menschen, Hiob und seine Freunde.

Sie versuchen zu verstehen, wie es sein kann,

dass Gott Hiob leiden lässt,

obwohl er alles richtig gemacht hat und ein guter Mensch war.


Bei diesen Erklärungsversuchen geraten sie in Streit mit Hiob,

weil der seine Unschuld beteuert.

Wenn Hiob unschuldig ist, muss die Schuld bei Gott liegen.

Das aber kann nicht sein.

Gott, davon sind seine Freunde überzeugt,

kann nichts Falsches tun, Gott kann nicht böse sein.

Also muss die Schuld bei Hiob liegen.

Mit dem Versuch, Gottes Unschuld zu verteidigen,

schieben die Freunde Hiob die Schuld an seinem Unglück zu

und verraten damit ihre Freundschaft zu ihm.


Wer als gläubiger Mensch nach dem Warum

von Leid und Unglück fragt,

setzt damit Gott auf die Anklagebank:

Wie kann Gott, den man vertraute,

von dem wir glauben, dass er die Welt gut geschaffen

und uns ins Leben gerufen hat -

wie kann Gott es wollen und zulassen können,

dass uns Böses widerfährt?


Diese Anklage ist berechtigt.

Sie ist ein notwendiger Schritt auf dem Weg,

mit dem Unglück zu leben.

Denn darum geht es ja: Weiter zu leben,

trotz des Leides, und mit dem Leid.

Weiter zu leben auch mit Gott,

der eine:n so enttäuscht hat.


Weiterleben trotz Enttäuschung -

zum ersten Mal geschieht das,

wenn die Eltern dem eigenen Willen Grenzen setzen

und wenn man zum ersten Mal allein Zuhause bleiben muss.

In beiden Fällen erlebt man die Eltern als böse,

weil sie Leid und Schmerz bereiten.

Hier geschieht es auch zum ersten Mal,

dass die Frage nach dem Warum gestellt wird und,

wenn es gut geht, eine Antwort erhält:

Eltern erklären, warum sie eine Grenze ziehen.

Sie versuchen, ihre Abwesenheit erträglich zu machen,

indem sie dem Kind Sicherheit geben:

eine Telefonnummer, unter der sie zu erreichen sind,

eine Nachbarin, die notfalls vorbeischaut,

ein Kuscheltier, das Trost spendet.

Das Kind lernt, dass es einen Grund für das Leid gibt,

den es verstehen kann und akzeptieren muss.

Vorbei die Zeiten, wo Eltern

auf die Frage des Kindes nach dem Warum antworteten:

„Darum!”


So aber erlebt Hiob Gottes Handeln.

Es bleibt ihm - und uns - unvertändlich.

Deshalb hat das Hiobbuch eine Rahmenhandlung.

Sie bringt den Satan ins Spiel, den Widersacher Gottes,

das personifizierte Böse.

Er hat Schuld am Leid Hiobs,

sodass Gott der liebe Gott bleiben kann.

Leider funktioniert diese Entschuldigung Gottes nicht.

Denn Gott selbst gibt dem Satan die Erlaubnis,

Hiob zu quälen, wenn auch mit der Einschränkung:

„Schone sein Leben!”

Gott sorgt für einen guten Ausgang dieses grausamen Experiments,

von dem Hiob aber noch nichts weiß -

noch nichts wissen kann.


Der Glaube an den liebevollen, schöpferischen Gott

hat es schwer angesichts von Krankheit, Leid und Tod.

Wer trotzdem am Glauben festhalten will,

sieht sich der Versuchung ausgesetzt,

Gottes Handeln verstehen, erklären oder entschuldigen zu wollen.

Es ist eine zweifache Versuchung:


Der Wunsch, Gottes Handeln zu verstehen,

geht davon aus, dass Gott ist wie wir.

Aber schon im Zwischenmenschlichen

bleibt uns das Handeln des|der anderen oft unverständlich.

Es ist schwer zu ertragen

und führt oft zu Streit und Zerwürfnissen,

wenn der|die andere sich anders verhält,

als man es erwartete.

Wenn er|sie sein|ihr Verhalten nicht erklären kann

oder nicht erklären will.

Darum haben es Menschen mit Handicap,

haben es Außenseiter in unserer Gesellschaft so schwer:

Sie verhalten sich oft nicht so, wie wir es erwarten

und stoßen uns damit vor den Kopf.


Gott aber ist nicht so wie wir.

Als Schöpfer steht er uns gegenüber.

Und auch, wenn wir Gott „Vater” nennen,

ist er nicht so, wie wir unsere Väter und Mütter erlebten -

manche werden sagen: Zum Glück!

Und auch, wenn er in Jesus unser Bruder wurde,

ist Gott nicht so wie unsere Geschwister.

Gott ist anders, totaliter aliter, ganz anders,

als wir es uns denken und vorstellen.

Gott ist Gott.

Im Beharren darauf, Gott verstehen zu wollen,

stellen wir uns auf eine Ebene mit Gott:

Wir machen uns selbst zu Göttern.


Die andere Versuchung liegt in der Hoffnung,

Leid würde sich ertragen lassen,

wenn man eine Erklärung, einen Grund dafür hätte

oder wüsste, wer daran schuld ist.


Die bittere Wahrheit ist,

dass Leid selten eine Ursache hat,

die im Bereich unseres Wollens und Könnens liegt.

Selbst, wenn wir leichtsinnig waren,

uns falsch ernährten oder zuviel rauchten -

wir können das jetzt nicht mehr ändern.

Und es trifft ja auch die, die - wie Hiob -

alles richtig gemacht haben.


Leid überfällt uns willkürlich.

Es nimmt keine Rücksicht auf Lebensführung oder Verdienst.

Es trifft Gute genauso wie Böse.

Leid gehört zu unserer Welt, unserem Leben

ebenso unausweichlich wie der Tod.

Niemand kann hoffen, ihm zu entgehen.


Die Bestürzung und Verzweiflung angesichts des Leides

kommt zum Teil davon, dass eine Illusion zerplatzt:

Die Illusion, ausgerechnet ich hätte das Recht

auf ein sorgen-, schmerz- und kummerfreies Leben.

Oder dass meine Zuneigung, meine Liebe

ein Grund dafür sein könnte,

dass ein geliebter Mensch von Leid verschont bleibt.


Was aber, so fragt man sich am Ende,

soll mir dann der Glaube?

Hat Hiobs Frau nicht recht, wenn sie ihn auffordert:


„Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit?

Fluche Gott und stirb!”


Leid und Tod sind nicht von Gott gewollt,

auch wenn die Rahmenhandlung des Hiobbuches

das nahelegt.

Es kommt auch nicht durch das Böse ´oder den Bösen.

Das Leid ist ein schmerzhafter,

oft unerträglicher Teil unseres Lebens.

Es ist nicht an sich böse.

Es ist auch keine Folge unseres Handelns,

oder gar eine Strafe für Fehler, die wir begingen.

Es hat keinen Sinn.

Es hat auch keinen Sinn, Gott dafür anzuklagen -

wie es sinnlos wäre,

ihn wegen unserer Augen- oder Haarfarbe anzuklagen,

oder dafür, dass es heute regnet.


Die Bibel aber beteuert von ihrer ersten bis zur letzten Seite,

dass Gott auf der Seite des Lebens steht

und dass Gott allen Menschen Gutes will.

Gott selbst hat es bekräftigt,

indem sein Sohn diese Liebe,

gerade zu den Schwachen, Ausgegrenzten und Leidenden,

gezeigt und gelebt hat.

Und indem er gestorben ist, damit wir leben.


Gott ist der Freund, der gute Freund,

der an unserer Seite bleibt,

auch und gerade, wenn wir Leid erfahren.

Der dann nicht wegsieht oder weggeht,

der uns nichts vorwirft und uns nicht die Schuld gibt,

wie es Hiobs Freunde mit Hiob tun.

Sondern mit uns aushält und mit uns trägt,

was nicht zu ertragen ist.


Und Gott ist das Versprechen,

dass, was immer uns auch begegnet,

er uns retten und das Leben schenken wird

das kein Leid kennt, keinen Schmerz

und auch nicht den Tod.

Mittwoch, 22. Februar 2023

vom Verschwindenlassen

Predigt am Aschermittwoch, 18.02.2015, über Matthäus 6,16-21


Liebe Schwestern und Brüder,


mit dem heutigen Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit.

Der richtige Moment, um uns von Jesus

noch schnell ein paar Fastentipps geben lassen.

Aber im Predigttext - und daher auch in der Predigt -

geht es um mehr als ums Fasten.

Wie es auch beim Glauben generell um mehr geht

als um die Äußerlichkeiten,

die uns oft mehr beschäftigen als die Inhalte.


Jesus spricht:

Wenn ihr fastet, seid nicht so

wie die verdrießlichen Scheinheiligen,

die ihr Gesicht unter einer Schicht Dreck verschwinden lassen,

damit die Leute sehen, dass sie fasten.

Wirklich, ich sage euch, sie haben damit

den Lohn für ihr Fasten schon erhalten.

Wenn du aber fastet, parfümiere dein Haar

und wasche dein Gesicht,

damit nicht die Leute sehen, dass du fastest,

sondern dein Vater, der verborgen ist.

Dann wird dein Vater, der in das Verborgene sieht,

es dir vergelten.

Sammelt euch nicht Schätze auf Erden,

wo Motte und Holzwurm sie verschwinden lassen

und wo Diebe einbrechen und stehlen.

Sammelt euch aber Schätze im Himmel,

wo weder Motte noch Holzwurm sie verschwinden lassen

und wo Diebe nicht einbrechen und auch nicht stehlen.

Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.


Der Predigttext setzt mit der Frage

nach dem "richtigen" Fasten ein.

Offenbar kann man da einiges falsch machen.

Tatsächlich bedeutet Fasten nicht,

dass man einfach zu essen aufhört.

Wer fastet, bereitet sich gut darauf vor;

auch beim Fasten selbst muss man Regeln beachten,

damit man seinem Körper nicht damit schadet.

Wenn man fastet, verzichtet man ja nicht nur auf Nahrung -

um des Glaubens willen, wie im Predigttext,

oder um ordentlich Pfunde zu verlieren

und eine schlankere Figur zu bekommen,

was wohl heute eher der Beweggrund sein dürfte.


Das Fasten entschlackt und entgiftet den Körper.

Dadurch, dass der Körper vom Eingemachten lebt,

wird unnützer Ballast abgebaut

und allerhand Dreck ausgeschieden,

der sich im Laufe der Zeit angesammelt hat.

So kommt es, dass Fastende ziemlich unangenehm riechen.

Deshalb spielt Körperpflege beim Fasten eine wichtige Rolle.

Zur Zeit Jesu aber legten es die frommen Leute

geradezu darauf an,

dass man schon von weitem riechen

und sehen konnte, dass sie fasteten.

Ihnen war es nicht peinlich,

dass sie den Nasen und Augen ihrer Mitmenschen

einiges zumuteten -

im Gegenteil: sie waren sich sicher,

von den anderen für ihren Glaubenseifer bewundert zu werden.

Sie wuschen sich nicht,

sie benutzten keine Seife und kein Parfum,

sodass bald, wie Jesus etwas überspitzt formuliert,

ihr Gesicht unter einer Schicht Dreck verschwand.


Das Gesicht verschwinden lassen,

um so erst recht gesehen und wahrgenommen zu werden,

das klingt widersprüchlich, und das ist es auch.

Normalerweise zeigt man sein Gesicht.

Man lächelt zurück, wenn man angelächelt wird.

Aber hier wird das Gesicht,

das anderen durch ein Lächeln Freude macht,

verdüstert und versteckt,

um die Freude für sich zu behalten.

Das ist wie mit den Schätzen im zweiten Beispiel:

auch die werden in Kisten und Truhen versteckt,

um sie ganz allein für sich zu behalten.

Das ist denn auch der Lohn - der Genuss, den man davon hat:

Man hat sein Lächeln, seine Reichtümer ganz für sich allein.

Man genießt die Bewunderung und den Neid der anderen,

die nicht fasten oder die nicht so reich sind.


Allerdings ist dieser Lohn nicht von Dauer, er verschwindet:

Motten zerfressen die wertvollen Kleider,

Holzwürmer zernagen die hölzernen Truhen mit den Schätzen.

Diebe tragen weg, was nicht niet- und nagelfest ist.

Heute müssen wir uns kaum noch Sorgen

wegen Motten oder Holzwürmern machen:

die Werte, die wir besitzen, sind in der Regel vor ihnen sicher.

Und auch Diebe haben es nicht mehr so leicht,

bei uns einzubrechen,

zumal wir die wahren Werte gar nicht zuhause lagern,

sondern auf der Bank.

Da sind sie vor Dieben ebenso sicher wie in Abrahams Schoß.

Glaubten wir.

Aber nun wird unser Geld auf der Bank immer weniger,

weil es für Spareinlagen keine Zinsen mehr gibt.

Zwar ist das Geld nicht gleich weg,

aber statt dass der Haufen Jahr um Jahr wächst,

wird er Stück für Stück kleiner.


Jesus schlägt einen anderen Umgang mit unseren Schätzen vor -

dem Schatz unseres Lächelns ebenso

wie mit unserem materiellen Besitz.

Statt sie für uns allein zu behalten

und vor den Augen der anderen verschwinden zu lassen,

sollen wir sie zeigen, indem wir sie benutzen.


Immerhin zeigen die Fastenden, die Jesus kritisiert, auch etwas:

sie zeigen sich mit ihrem Fasten.

Tue Gutes und rede darüber!”

Dieser Ratschlag hat das alte Eigenlob stinktabgelöst -

das ziemlich direkt vom heutigen Predigttext abgeleitet sein könnte, wenn wir uns daran erinnern,

wie nötig die Körperpflege beim Fasten ist.

Die Leute dürfen ruhig sehen und wissen,

was ich geleistet habe.

Mir tut es gut, wenn meine Leistung

gewürdigt und bewundert wird.


--- “Gut”, sagt Jesus, das kannst du machen.

Aber dann wird das Ergebnis deines Tuns schnell verschwinden.

Denn du bleibst abhängig

von der Anerkennung durch die anderen.

Du wirst immer und immer wieder

etwas leisten und dich zeigen müssen,

damit die Leute dich auch weiterhin bewundern und respektieren.

Bei Gott dagegen hast du das nicht nötig.

Gott freut sich über das, was du leistest.

Aber du musst es nicht tun, um Gott etwas wert zu sein.

Gott respektiert dich so, wie du bist,

und erkennt das an, was du bist.

Du musst dich also entscheiden,

auf wessen Anerkennung du dich setzen willst:

auf die Gottes, oder auf die deiner Mitmenschen.


Ähnlich verhält es sich mit den irdischen Schätzen.

Es ist klug, sich etwas auf die hohe Kante zu legen,

für das Alter oder für eventuelle Notlagen vorzusorgen.

Schlimm, wer im Alter in Armut leben muss.

Aber alle Versicherungen, Anlagepakete und Sparstrümpfe

können uns nicht vor dem bewahren,

was das Alter vor allem so erschreckend macht:

Krankheit, Einsamkeit, Hilflosigkeit.

Mit Jesus wäre zu fragen,

ob wir mit unserer Altersvorsorge

wirklich die richtige Anlageform gewählt haben:


Ob es nicht besser wäre,

statt auf Geld auf soziale Kontakte zu setzen:

auf einen Freundeskreis, auf den man sich verlassen kann

und mit dem man auch im Alter noch Zeit verbringen möchte.


Ob es nicht besser wäre,

statt in Fonds in Infrastruktur zu investieren:

dafür zu sorgen, dass die Kirche im Dorf bleibt,

und auch der Bäcker und der Fleischer,

damit man dann,

wenn man nicht mehr so weit laufen oder fahren kann,

immer noch alles vorfindet,

was man zum Leben braucht.


Ob es nicht besser wäre,

statt auf Rendite auf Menschlichkeit zu achten

in den Krankenhäusern und Altersheimen,

in denen auch wir eines Tages liegen werden,

damit sie keine Orte sind, vor denen man sich fürchtet,

sondern Orte,

in denen Menschen menschenwürdig versorgt werden.


Ob es schließlich nicht besser wäre,

statt auf die Macht des Geldes

auf die Macht Gottes zu vertrauen,

die sehr viel weniger greifbar,

die so schrecklich unberechenbar ist -

die aber niemals unmenschlich,

sondern an unserer Seite ist:

an der Seite derer, die schwach sind,

hilflos, ängstlich, krank, verfolgt.


Man darf aber nicht denken,

es ging Jesus um Äußerlichkeiten,

wenn er die Fastenden und Wohlhabenden so kritisiert.

Er will nicht durch die Blume sagen,

dass wir uns öfter mal waschen,

mehr spenden, unsere Bank

oder unseren Anlageberater wechseln sollten.

Jesus geht es um uns,

um unser Heilsein, unser Glück.


Unser wahrer Schatz ist im Himmel.

Wir vermehren ihn,

wenn wir uns selbstlos anderen Menschen zuwenden,

wenn wir ohne Hintergedanken anderen helfen,

wenn wir den manchmal so schweren Schritt

über die Schwelle des Nachbarn tun.

Dann bilden wir ein Guthaben

an Liebe und Mitmenschlichkeit,

das für ein ganzes Leben vorhält

und uns auch im Alter noch

die dunklen Stunden hell macht.


Vor allem aber haben wir dabei die Chance,

im Mitmenschen dem zu begegnen,

der uns über alles liebt

und der sein Leben für uns gab,

damit wir das Leben in Fülle haben.

Diesen wahren Schatz gilt es zu entdecken - jeden Tag neu.

Amen.