Sonntag, 8. Oktober 2023

bzw.

Predigt am 18. Sonntag nach Trinitatis, 8.10.2023, über Exodus 20,1-17


Liebe Schwestern und Brüder,


wir leben in Beziehungen.

Das ist ein Allgemeinplatz, eine Plattitüde,

wie es die Feststellung wäre, dass wir überhaupt leben,

dass wir atmen, dass wir essen, wenn - - - ja, wenn

da nicht die Überzeugung wäre,

dass wir eigentlich ganz gut allein zurechtkommen,

oder eigentlich allein zurechtkommen müssten.

Viele haben das Gefühl,

sie müssten und könnten ihr Leben allein meistern.

Vielen gilt es als Schwäche, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Viele hegen Bewunderung für das einsame Genie,

das scheinbar ganz allein Großes vollbringt.


Aber auch das größte Genie muss etwas essen,

muss dafür einkaufen, muss mal zum Arzt oder zum Frisör.

Was es denkt oder erschafft, schöpft es nicht aus dem Nichts.

Es nutzt Wissen und Erkenntnisse anderer

und tauscht sich mit seinen Zeitgenoss:innen aus.


Selbst der größte Einzelgänger wurde von einer Mutter geboren,

war einmal ein hilfloser Säugling,

abhängig von der Liebe und Fürsorge seiner Eltern.

Man bleibt ein Leben lang Tochter oder Sohn seiner Eltern.

Das gibt manchen lebenslang ein Gefühl der Geborgenheit.

Für andere bedeutet es eine lebenslange Auseinandersetzung.


Niemand ist eine Insel.

Niemand kann ohne Kontakt zu anderen,

ohne die Hilfe von anderen existieren.


Wie sehr wir in Beziehungen leben,

kommt auch darin zum Ausdruck,

wie wir uns und wie uns andere sehen:

Als Töchter oder Söhne,

als Mütter oder Väter, Großmütter oder Großväter,

Onkel, Tanten, Nichten, Neffen, Cousins und Cousinen.

Als Schüler:innen, Angestellte, Mitarbeiter:innen;

als Freund:innen oder Kolleg:innen,

oder als Schwestern und Brüder in Christus,

als die ich Sie in dieser Predigt anrede.

All diese Zuschreibungen bezeichnen auch -

oder sogar in erster Linie - Beziehungen.


Und dann gibt es da noch die wichtigste Beziehung,

die als erstes in den Sinn kommt, wenn dieser Begriff fällt:

Die zu dem Menschen, den man liebt.


Wir verbringen einen großen Teil unseres Lebens damit,

herauszufinden, wie es geht, das Leben in Beziehungen.

Kind sein ist dabei noch das einfachste,

das ist man ja von Anfang an.

Aber je älter man wird, desto schwieriger wird es.

Kommt man in die Pubertät,

dann ist es oft eine Herausforderung für beide Seiten,

Eltern und Kinder.


Am meisten Gedanken aber macht man sich

über die Liebesbeziehung.

Es gibt Naturtalente, die können virtuos

auf der Klaviatur der Beziehung spielen.

Alle anderen bekommen Herzklopfen und feuchte Hände,

fangen an zu stottern oder werden rot.

Zermartern sich das Hirn,

was dieser Blick, diese Geste wohl bedeuten könnte

und wünschten sich, es gäbe Regeln für die Liebe,

die man einfach lernen oder irgendwo nachlesen könnte.


Es gibt auch Regeln, aber die stehen nirgendwo geschrieben:

Man lernt sie durchs Leben kennen, durch Versuch und Irrtum.

Manchmal kann man sich etwas von anderen abgucken.

Manchmal bekommt man gute Ratschläge.

Aber am Ende zählt nur die eigene Erfahrung,

wird man nur aus Schaden klug.


Auch zu Gott stehen wir in einer Beziehung.

Anders als die zwischenmenschlichen Beziehungen

geht die Beziehung zu Gott nicht von uns aus.

Gott tritt zu uns in Beziehung.

Dem ging keine Entscheidung unsererseits voraus.

Wenn wir uns zu Gott in Beziehung setzen,

wenn uns bewusst wird, dass wir an Gott glauben,

hat Gott schon längst die Beziehung zu uns aufgenommen.

Jede Entscheidung, jedes Ja von uns

bestätigt nur, was schon längst existiert.


Für diese Beziehung zu Gott gibt es Regeln.

Regeln, die auch in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen

gelten und funktionieren: Die Zehn Gebote.


Gebot - das klingt so absolut,

als sei unser Leben von allen Seiten eingeschränkt.

Und so sind die Zehn Gebote auch formuliert:

„Du sollst nicht …”, als würden überall Verbotsschilder stehen.

Aber die Zehn Gebote sind keine Verbote,

kein Gefängnis, in das wir uns freiwillig einsperren,

wenn wir an Gott glauben.

Die Zehn Gebote beschreiben vielmehr Voraussetzungen,

die notwendig sind für eine Beziehung zu Gott

und auch für die Beziehungen zu unseren Mitmenschen.


Das erste ist die ungeteilte Aufmerksamkeit:

Ich möchte, dass die oder der andere ganz bei mir ist,

wenn wir zusammen sind.

Wir lieben nicht nur den einen Menschen.

Wir lieben, wenn es gut geht, unsere Eltern,

unsere Geschwister, unsere Kinder und Enkel,

unsere Freundinnen und Freunde.

Wir lieben vielleicht auch unseren Beruf, unser Hobby.

Wir lieben unseren Besitz, lieben das Geld.

Es ist nicht jedes Mal die selbe Art und Weise der Liebe,

aber sie ist jedes Mal ähnlich intensiv und verbindlich.

Wenn ich mit jemandem zusammen bin,

konzentriere ich mich auf diesen Menschen

und möchte, dass er oder sie auch ganz auf mich konzentriert ist.

Das selbe gilt für Gott; das ist das erste Gebot.


Eine Freundschaft, eine Liebe lebt davon,

dass ich nicht anders über einen Menschen denke und rede,

wenn ich mit ihm zusammen, als wenn ich von ihm getrennt bin.

Ich kann nicht mit jemandem befreundet sein,

und zugleich hinter ihrem Rücken über sie lästern

oder die Geheimnisse verbreiten, die sie mir anvertraute.

Und natürlich möchte ich niemals erleben,

dass jemand so mit mir umgeht -

dann wäre die Freundschaft für mich sofort beendet.

In gleicher Weise möchte Gott,

dass wir uns in unserem Denken und Reden bewusst sind,

dass er uns sieht und hört,

auch wenn wir uns nicht direkt an ihn wenden:

das zweite Gebot.


Für eine Beziehung braucht es Zeit:

Zeit, die man ausschließlich dem anderen widmet.

Also nicht nebenher etwas anderes tut,

sondern sich ganz auf den anderen, die andere einlässt.

Wir hoffen ja auch, dass der Mensch, den wir lieben,

dass Freund:innen oder Familie es genießen,

Zeit mit uns zu verbringen,

und es nicht nur aus Pflichtgefühl tun.

Ebenso möchte Gott,

dass wir ihm unsere ungeteilte Aufmerksamkeit widmen.

Uns einmal in der Woche Zeit nehmen

für die Begegnung, das Gespräch mit ihm:

das dritte Gebot.


Die ersten drei Gebote beschreiben unsere Beziehung zu Gott.

Wir stellten dabei fest,

dass sie genauso für unsere anderen Beziehungen gelten.

Jetzt aber folgen Gebote, die sich ausschließlich

auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen richten.

Was haben sie mit unserer Beziehung zu Gott zu tun?


Wir leben in Beziehungen

und wollen das doch nicht immer wahr haben,

weil man sich dadurch schwach und abhängig fühlen kann

und auch manchmal das Gefühl hat,

in jemandes Schuld zu stehen.

Das vierte Gebot erinnert uns daran, dass wir Kinder sind:

Kinder unserer Eltern, und Kinder Gottes.

Aus der Sicht liebevoller Eltern bleiben Kinder nichts schuldig.

Solche Eltern geben ihren Kindern auch nicht das Gefühl,

von ihnen abhängig zu sein.

So können wir lernen,

dass das Leben in Beziehungen keine Schwäche ist,

sondern eine Stärke, für die wir dankbar sein können.


Unsere Freundschaft, unsere Liebe zu einem Menschen

vollzieht sich nicht im luftleeren Raum.

Die Freundin, der Freund hat andere Freund:innen.

Und vor allem hat er, hat sie bestimmte Vorlieben und Hobbys.

Wenn man befreundet bleiben will und vor allem,

wenn man mit der|dem Liebsten ein Leben verbringen will,

muss das schon irgendwie zusammenpassen.

Man muss nicht alles gemeinsam tun.

Aber das, was dem anderen am Herzen liegt,

sollte bei mir keinen Widerwillen hervorrufen.


Gott liebt alle Menschen ohne Unterschied,

ohne Ansehen der Person.

Wir dagegen unterscheiden

zwischen Ausländern und Einheimischen,

zwischen Guten und Bösen,

zwischen Sympathen und Unsympathen.

Mit Gott in Beziehung zu sein hat zur Voraussetzung,

dass wir diese Liebe Gottes zu allen Menschen akzeptieren.

Wir müssen nicht auch alle lieben -

das können wir gar nicht:

Es gibt Menschen, die uns weh taten oder weh tun,

die uns übelwollen, die uns feind sind.

Die können, die müssen wir nicht lieben.

Aber wir sollten uns bewusst sein,

dass alle, auch unsere Feinde,

von Gott geliebte Menschen sind.


Darum gilt, was wir für uns als selbstverständlich ansehen,

auch für unseren Umgang mit anderen:

Dass wir niemandem die Existenz,

das Recht auf Leben absprechen.

„Du sollst nicht töten”, das hat Jesus klargestellt,

bedeutet nicht nur, das Leben zu achten.

Es bedeutet auch, keinen Menschen herabzuwürdigen,

indem ich ihn als „Idiot”, als „Opfer” oder sonstwie bezeichne.

Es bedeutet, keinem Menschen das Menschsein

und das Recht auf Leben abzusprechen.


Und wie wir nicht als Ware,

als Objekt der Begierde angesehen werden wollen,

sollen auch wir niemandem zum Objekt machen.

„Du sollst nicht ehebrechen” -

das ist nicht als Schutz der Institution der Ehe gemeint

Sondern, sagt Jesus, der verstößt gegen dieses Gebot,

wer einen anderen Menschen zum Objekt macht:

zum Objekt seiner oder ihrer Begierde.


Auch die übrigen Gebote haben mit dieser Begierde zu tun:

Der Begierde nach dem, was ein anderer hat;

dem Biegen des Rechtes, um einem anderen zu schaden

oder sich seinen Besitz anzueignen;

dem Neid auf das Glück und den Wohlstand anderer,

die Missgunst, die ihnen nicht gönnt,

was man selbst für sich gern in Anspruch nimmt.


Zehn Gebote - keine lange Liste von Regeln.

Trotzdem fragt man sich, wie man das alles bedenken,

wie man das alles beherzigen soll.


Wenn man sein Leben im Licht dieser Gebote betrachtet,

fällt auf, wo man diesen Geboten nicht genügte:

Wo man die Maßstäbe, die man anderen anlegte,

für sich nicht gelten ließ.

Wo man den eigenen Idealen nicht gerecht wurde.

Wo man anderen nicht gerecht wurde,

besonders denen, die einem am meisten bedeuten.


Bei den Zehn Geboten kommt es nicht auf Perfektion an.

Niemand kann sie alle erfüllen -

vor allem dann nicht, wenn man sie, wie Jesus es tut,

nicht nur auf die vollbrachte Tat bezieht,

sondern sie auf die Begierde und die böse Absicht zuspitzt.


Wie Jesus nicht nur die Tat, sondern schon die Absicht

im Licht der Zehn Gebote betrachtet wissen will,

so ist es nicht entscheidend, dass man jederzeit alle Gebote erfüllt.

Es kommt nicht darauf an, immer alles richtig zu machen.

Wir dürfen scheitern. Wir dürfen uns irren.

Wir dürfen Fehler machen.

Es kommt nicht auf Perfektion, sondern auf die Absicht an:

ob sie gut ist oder böse.

Es kommt darauf an, es gut zu meinen

mit sich und seinen Mitmenschen -

nichts anderes bedeutet:

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.”


Und es kommt darauf an, in unserer Abhängigkeit von Gott

keinen Mangel, keine Schwäche zu sehen,

sondern darin die Liebe zu erkennen,

die Gott zu uns hat.

Zu uns - und allen Menschen.

Sonntag, 1. Oktober 2023

worauf es ankommt

Dialogpredigt am Erntedanktag, 2.10.2023, über Lukas 12,15-21

Liebe Schwestern und Brüder,


im Lukasevangelium erzählt Jesus eine Geschichte

von einem Mann, dem große Ackerflächen gehörten.

In diesem Jahr hatten seine Felder

eine besonders reiche Ernte gebracht.

So viel, dass der Platz in seinen Scheunen nicht reichte

für all das Korn.


Er überlegte: Was soll ich bloß machen?

Ich kann doch die Ernte nicht draußen liegen lassen!

Dann verfault alles, oder die Vögel und Tiere fressen es auf.

Ich kann doch die Ernte nicht einfach wegwerfen!


Ja, was soll der arme reiche Mann machen?

Was soll er tun mit seiner großen Ernte?


Wir haben hier auch eine große Ernte zusammengetragen.

Im Dom wäre noch viel, viel mehr Platz -

bestimmt viel mehr, als der reiche Mann gebraucht hätte.


Wir haben hier zum Glück nicht so viele Erntegaben,

dass kein Platz mehr im Dom wäre:

wir haben aber sehr viele verschiedene Gaben.


Seht doch nur, wie prächtig der Altar geschmückt ist!

Hier ist ein großer Reichtum versammelt.

Wie viel unterschiedliche Früchte wir essen können, jeden Tag!


Wir müssen nicht warten, bis sie reif werden

und müssen nicht auf sie verzichten,

wenn es sie bei uns nicht zu ernten gibt.

Das ganze Jahr über können wir Äpfel

und vieles andere Obst kaufen,

das früher nur zu bestimmten Zeiten erhältlich war.


Wir müssen auch keine Vorräte anlegen,

weil es Mohrrüben, Zwiebeln oder Kartoffeln

im Supermarkt oder im Bioladen

das ganze Jahr über zu kaufen gibt.


Wir leben in einem reichen Land

und die meisten von uns haben mehr als genug zu essen.

Dafür können wir dankbar sein,

und heute sind wir es auch:

Heute sagen wir Gott Danke für die Fülle,

aus der wir schöpfen und leben können:


Danke für …


    (Früchte aufzählen und ggf zeigen,

    die um den Altar herum aufgebaut sind)


Wir haben nicht nur genug zu essen.

Wir haben auch Wohnungen oder Häuser,

wir haben es warm im Winter,

wir haben sauberes, fließendes Wasser,

Strom für Licht und für viele elektrische Geräte,

die uns das Leben leichter machen.


Die meisten von uns haben ein Auto zur Verfügung

oder ein Fahrrad.

Es gibt Busse und Bahnen, wenn auch nicht immer pünktlich.

Kinder können in den Kindergarten

und später in die Schule gehen;

können dann eine Ausbildung machen oder studieren.


Es gibt Ärztinnen und Ärzte, ein Krankenhaus in der Nähe.

Die Polizei beschützt uns.

Versicherungen helfen uns,

wenn ein Unfall passiert oder etwas kaputt geht.

Wer nicht arbeiten kann, bekommt Hilfe vom Staat,

und wer lange gearbeitet hat, bekommt Rente oder Pension.


Es kann einem ganz schwindlig werden

bei dieser Aufzählung.


Und dabei ist das noch längst nicht alles,

sondern nur ein kleiner Teil der Dinge,

die für uns selbstverständlich sind,

die viele andere Menschen aber nicht haben

und die auch viele von uns früher nicht hatten.


Vielleicht geht es uns manchmal wie dem reichen Mann:

Wir haben so viel und wissen gar nicht,

was wir mit all dem Überfluss anfangen sollen.

So vieles landet im Müll,

was andere noch gut gebrauchen könnten.

So viel Essen wird weggeworfen,

obwohl es gar nicht schlecht ist.


Vielleicht kann uns die Geschichte

von dem armen reichen Mann einen Hinweis geben,

was wir mit unserem Überfluss anfangen könnten.

So geht sie weiter:


Der arme reiche Mann,

dessen Scheunen zu klein waren für seine reiche Ernte,

hatte eine Idee. Er sagte sich:

Ich reiße die alten Scheunen ab und baue neue.

Da habe ich Platz für die ganze Ernte.

Ich habe so viele Vorräte, ich muss mir keine Sorgen mehr machen:

Sie werden für viele Jahre reichen.

Jetzt kann ich mein Leben genießen!


Der Reiche Bauer lebt im Überfluss, wie wir.

Auch wir könnten unser Leben genießen.

Und das tun wir auch:

Wir fahren in Urlaub,

wir machen uns unser Zuhause schön,

wir haben Spielzeug, Computer, Handys und Fernseher.

Wir treiben Sport - segeln, rudern, radeln oder wandern.

Oder wir erholen uns in unserem Garten.


Trotzdem sind viele Menschen unzufrieden.

Weil vieles teurer geworden ist.

Weil wir vielleicht etwas ändern,

weil wir unsere Gewohnheiten ändern müssen,

damit der Klimawandel nicht noch schlimmer wird.

Oder weil Menschen aus anderen Ländern zu uns kommen,

die auch gern so im Überfluss, so sorglos leben würden wie wir.


Obwohl wir alles haben, sind wir unzufrieden.

Irgendwas fehlt noch - aber was?


Wenn man alles hat, merkt man irgendwann,

dass Überfluss und Reichtum allein

noch nicht zufrieden machen.

Um wirklich zufrieden zu sein braucht man etwas,

das man für Geld nicht kaufen kann:


Gesundheit.

Freundschaft.

Liebe.


Eine sinnvolle Arbeit, die Freude macht.

Mitspracherecht.

Anerkennung und Respekt.


So geht es auch dem armen reichen Mann:

Eigentlich kann er sich zurücklehnen,

weil er so viele Vorräte hat.

Er braucht sich keine Sorgen mehr zu machen.

Er müsste glücklich sein.

Aber in der Nacht hat dieser Mann einen Traum.


Gott sagt zu ihm: Du glaubst, du hast ausgesorgt

und hast alles, was du zum Glück brauchst?

Was aber, wenn du heute Nacht krank wirst,

oder wenn du sogar stirbst!?

Was wird dann aus dem, was du gesammelt hast?


Es ist schön, wenn man sich keine Sorgen machen muss.

Es ist toll, wenn man sich kaufen kann, was man möchte,

und eine große Auswahl hat.

Aber es macht nicht glücklich.


Was uns glücklich macht und uns erfüllt,

kann man mit Geld nicht kaufen.

Es wird uns von anderen Menschen geschenkt:

Von Eltern und Großeltern;

von dem Menschen, den wir lieben;

von unseren Kindern;

von Freundinnen und Freunden;

von Menschen, denen wir helfen können

und von Menschen, die uns helfen.


Weil uns das wichtigste im Leben

von anderen Menschen geschenkt wird,

darum können wir abgeben und teilen.

Darum können wir auf vieles verzichten,

was dem Klima schadet.

Es ist zwar bequem, aber es macht uns nicht glücklich

und ist auch nicht wirklich wichtig.


Das wichtigste im Leben wird uns geschenkt:

Daran erinnern wir uns heute, an Erntedank,

und dafür sagen wir Danke.


Dafür sagen wir Gott Danke,

denn Gott schenkt uns nicht nur,

was wir zum Leben brauchen -

uns und allen Geschöpfen auf dieser Erde.


Gott schenkt uns seinen Sohn.

Von ihm werden wir geliebt, wie wir sind.

Durch ihn wird uns vergeben,

wenn wir etwas falsch gemacht,

jemanden verletzt haben.


In ihm finden wir die Fülle,

die Erfüllung unseres Lebens,

die uns frei macht, abzugeben und zu teilen,

was wir im Überfluss haben.


Heute sagen wir Danke:

Danke, Gott, für dein Geschenk des Lebens.

Danke, dass wir alles haben, was wir zum Leben brauchen.


Danke, dass du uns Menschen zur Seite stellst,

die wir lieben und die uns lieben.


Danke, dass du uns deinen Sohn schenkst,

der mit uns durchs Leben geht. Amen.